Unsere Arbeitsbereiche

Straße

Verkehrspsychologisches Fachwissen ist in der Unfall- und Sicherheitsforschung nicht wegzudenken. Die Unfallursache „menschliches Verhalten“ stellt eine zentrale Größe bei Bemühungen um die Verringerung des Verkehrsrisikos dar. Eng damit im Zusammenhang steht das Anwendungsfeld der ergonomischen Verkehrspsychologie. Es beschäftigt sich u.a. mit Fahraufgaben und den daraus resultierenden psychomentalen und sensomotorischen Anforderungen an den Fahrer. Verkehrspsychologen erarbeiten die Grundlagen einer psychologisch und ergonomisch günstigen Gestaltung der sog. Fahrer-Fahrzeug-Schnittstelle und überprüfen beispielsweise die Wirkweise von Fahrerassistenzsystemen.

Einen gänzlich anderen Bereich deckt die Pädagogische Verkehrspsychologie ab. Themen wie Verkehrserziehung und Verhaltensänderungen bei Verkehrsteilnehmern mit Hilfe von Aufklärungs- und Qualifizierungsmaßnahmen stehen im Mittelpunkt.

Verkehrspsychologen im Bereich der Mobilitäts- und Verkehrsplanung beschäftigen sich mit nachhaltiger Mobilität und den damit verbundenen individuellen und gesellschaftlichen Belastungen im gesamten Spektrum vom beruflichen Feld bis zum Freizeitbereich. Fragen der Verkehrsmittelwahl im Sinne einer nachhaltigeren Nutzung sind ein Beispiel für die Aufgaben, die hier zu lösen sind.

Ihren bekanntesten Anwendungsbereich findet die Verkehrspsychologie im Bereich der Diagnostik und Förderung der Fahreignung. Begriffe, wie die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) sind in aller Munde. Aber auch die im Verkehrsrecht verankerten verkehrspsychologische Beratungs- und Schulungsmaßnahmen, etwa zum Punkteabbau im Fahreignungsregister, dürften den meisten Verkehrsteilnehmern ein Begriff sein.

Schiene, Wasser, Luft

Obwohl es sich hier um Arbeitsfelder mit einer langen Tradition handelt, kann man sie – zumindest im deutschsprachigen Raum – als eher von der „normalen“ Verkehrspsychologie abgetrennte Bereiche auffassen. Dies gilt insbesondere für die Schifffahrtspsychologie, die häufig auch als Marinepsychologie bezeichnet wird, was den stark militärischen Charakter dieses Bereichs hervorhebt. Nur wenige Psychologen arbeiten im Eisenbahnwesen; sie sind dort meist mit Personalauswahl befasst. In jüngerer Zeit gewinnen dort Themen wie Mensch-Maschine-Interaktion, arbeitsorganisatorische und soziale Beziehungen am Arbeitsplatz sowie die Behandlung und Prävention posttraumatischer Belastungsstörungen an Bedeutung. Eine besondere Rolle nimmt sicherlich die Luft- und Raumfahrtpsychologie ein; sie bewegt sich sowohl im zivilen als auch im militärischen Rahmen. Zentrale Aufgabe von Psychologen ist in erster Linie die Personalauswahl von Piloten und Fluglotsen. Als Besonderheit im Flugwesen kann gelten, dass die Auswahlverfahren bereichsspezifisch entwickelt werden. Dazu kommt typischerweise die Aus- und Fortbildung des Luftfahrtpersonals, Durchführung von Unfallanalysen sowie Kriseninterventionsmaßnahmen.